
Mensch
Du bist eine Kreatur, Mensch,
Ein Grauen, ein Tier.
Entstanden aus dem Blut dieser leidenden Welt
Und der Asche verbrannten Landes.
du kannst nicht in Frieden leben, Mensch,
Nicht leben lassen.
Entstanden aus Hass und Krieg,
Und dem Tod.
Du bist nicht das Beste, Mensch,
Und sicher nicht das Höchste.
Entstanden aus Schmutz und Schleim
Und dem Verwesenden.
Du hast dich entwickelt, Mensch,
Zu einer Plage und Gefahr.
Du sollst ihn erhalten, Mensch,
Den Lohn für dein Tun.
Entstanden aus Überheblichkeit
Und deiner eigenen Dummheit.
Allein stehst du da - Die entgültige Parodie
Du rennst davon - Suchst Schutz
Es gibt kein Entkommen - Vor dem tödlichen Zorn
Du schreist - Bettelst um Gnade
Du verstummst - Im Tod
Ich lebe
Ich lache, wenn ich lachen soll.
Ich weine , wenn ich weinen soll.
Ich bin freundlich, wenn ich´s sein soll.
Ich folge, wenn ich folgen soll.
Ich tu´, was immer auch erwartet wird
Tu´ es , wann immer es erwartet wird.
Ich krieche, ich knie im Staub und beuge das Haupt.
Doch befehle, wenn ich befehlen soll.
Warum lich lebe?
Ich lebe nur, weil ich leben soll.
Wofür ich lebe?
Wofür immer ich leben soll.
Wer bin ich?
Ich bin du, bin alle, bin jeder Mensch auf dieser Welt.
Ende
In meinem Herzen tobt blinde Wut.
An meinen Händen klebt warmes Blut.
EUER Geist so klein - und das Ende ist nah.
Meine Gedanken voll Hass - und das Ende ist da.
Ihr könnt nicht verstehen, die, die anders sind.
Ihr könnt nicht verstehen - eure Zeit verrinnt.
Ihr wollt nicht begreifen - und da Ende ist nah.
Ich kann nur hassen - und das Ende ist da.
Ich kann nicht leben ohne Sieg.
Ich will nicht leben ohne Krieg.
Ich bin ein Mensch, ein Mensch der erwacht.
Ich bin ein Mensch, ich erkannte die Macht.
ICH stürze euch in die endlose Nacht.
Werte
Was sind schon Ideale? - Ideale werden geopfert!
Was heißt schon Glaube? - Der Glaube ist käuflich!
Was ist schon ein Leben? - Ein Leben ist Asche!
Was zählt schon ein Mensch? - Ein Mensch ist NICHTS!
Was ist Geld? - Geld ist ein Gott, ist Macht!
Die Macht zu leben und die Macht zu töten!
Tiere
Kein Tier,das je zerstört in Wut.
Kein Tier, das je getötet ohne Sinn.
Kein Tier, das je geträumt von Blut.
Kein Tier, das je gelebt in Hass.
Der Mensch, der sich verleugnet und stellt über das Tier.
Der Mensch, voll grenzenlosem Hass, voll Wut.
Der Mensch - zerstört sich und diese Welt.
Wer
Wer schuf diese Welt voll Hass,
Und ließ die Freude aus?
Wer schuf diese Welt voll Schmerz,
Und vergaß dabei das Glück?
Wer schuf diese Welt voll Blut,
Und mied dann den Frieden?
Wer schuf diese Welt voll Tod,
Und gab dem Leben keinen Sinn?
Wer gab dem Menschen den Verstand,
Und dann den kranken Geist?
Wer gab dem Menschen das Gefühl,
Und dann die Lust am Schmerz?
Wer gab dem Menschen Leben,
Und dann - die Sucht nach Tod?
Geschliffen
Oh Mensch! Dein Schein - als Fels der Kraft, als Fels der Herrlichkeit.
Einzigartig? Schroff?
Voll Ecken, Kanten und scharfen Spitzen?
Voll Wunsch und Hoffnung, voll Plan und Tat?
Voll ursprünglichem, tiefem Gefühl?
Oh nein!
Hineingeschleudert in den reißenden Strom des Lebens!
Geworfen in den tobenden Ozean der Zivilisation!
So bist du - Mensch - geschliffen zu einem runden Kiesel.
Verlustig deiner Ecken und Kanten.
Fortgewachsen sind Hoffnung, Plan und Tat.
Verloren im reißendem Strom der Anonymität.
Verloren im zermürbendem Ansturm der kochenden Gehzeiten.
Du wirst hinfortgetragen im Strom!
Du ertrinkst in der gesichtslosen Massse!
Geschliffen, rund und klein!
Du stemmst dich gegen den Strom? Ha!
Du wirst zermalmt vom kochendem, pulsierendem Leben!
Zermahlen zu Staub von der anonymen Menge!
Geglättet und poliert von den Wassern der Zivilisation!
Du wirst zu Sand - klein und unbedeutend.
Du wirst zu Staub - nichts in der Masse.
So darfst du leben - Mensch - Unbedeutend, klein und anonym.
Wenn der Strom deiner überflüssig ist - so speit er dich aus,
Und du bleibst verlassen, klein und ohne Kraft.
Ein Sandkorn in der öden, trostlosen Wüste der gestrandeten Hoffnung.
Und das todbringende Leben wälzt sich weiter - ein niemals satter Fluss von Blut.
Und die Zivilisation schleift den nächsten Fels!
Geist
Du rennst herum, du möchtest schrein.
Die Stimme in dir, sie lässt dich nie allein.
Was bist du? Was bist du nicht?
Die Angst erwacht. Der Schatten über dem Gesicht.
Wer bist du? Wer ist der Geist?
Der in dir wohnt und alles weiß.
Dein Herz, es findet keine Ruh.
Es schreit die Antwort, hör´ihm zu.
Du bist ein Mensch und du bist schwach.
Das Tier in dir es ist erwacht.
Du kannst nichts tun, es ist geschehen.
Die Liebe in dir, sie muss vergehen.
© Andreas Flöhr 2000